Neunstetten - St. Vitus - Bruderschaft
Bruderschaft vom guten Tode
zu Ehren des
am Kreuze sterbenden Erlösers
und seiner schmerzvollen Mutter
in der Pfarrkirche zu Neunstetten
Zweck der Bruderschaft
Der Zweck der Bruderschaft besteht darin, dass sich ihre Mitglieder auf einen guten Tod vorbereiten und zwar aus folgenden Gründen:
1. Ich muss sterben. Deshalb muss ich mich auf das Sterben vorbereiten. Wenn ich gestorben bin, haben alle Ehren, Freuden und Reichtümer ein Ende; nichts können sie mir mehr nützen.
2. Ich kann sehr bald dahinsterben, folglich muss ich mich ohne weiteren Aufschub zum Sterben vorbereiten, sonst ist es vielleicht zu spät.
3. Ich werde nur einmal sterben, also muss ich mich mit allem Ernst und Fleiß zum Sterben richten; denn an dem einem Sterben liegt die ganze Ewigkeit.
4. Wann und wo werde ich sterben? Vielleicht zu einer Zeit und an einem Ort, wo ich es am wenigsten vermute. Soll ich da meine Vorbereitung noch verzögern?
5. Wenn ich heute noch sterben würde, wäre ich da wohl vorbereitet? Könnte ich sicher den Himmel erhoffen?
6. Wie man lebt, so stirbt man gewöhnlich. Will ich gut sterben, so muss ich gleich anfangen, gut zu leben.
7. Was ich auf meinem Sterbebett wünschen werde, getan zu haben, das muss ich schon jetzt tun, sonst werden meine Wünsche vergebens sein.
8. Wenn ich in Sünden ohne Reue dahinlebe, so lebe ich getrennt von Gott. Und was dann, wenn ich plötzlich sterbe?
9. Warum soll ich mein Herz nur an das Zeitliche hängen, da der Tod mir heute oder morgen alles entreißen wird? Auf das Ewige muß ich meine Gedanken und Sorgen richten.
10. Wie töricht bin ich doch, die Seligkeit meiner unsterblichen Seele außer acht zu lassen und nur bekümmert sein um das Wohlbefinden meines Leibes, der doch im Grabe vermodern wird!
11. Welch ein Trost ist es, in der Sterbestunde sagen zu können: Ich habe meine gottgestellte Aufgabe erfüllt, ich habe ein reines Gewissen, ich bin in der Gnade Gottes, ich darf auf Gott im Himmel hoffen.
12. Und wenn es mir in dieser Welt auch noch so hart ergeht, wenn ich nur gut sterbe, dann ist alles gewonnen.
Die Satzung der Bruderschaft vom guten Tod
1. Wer sich in die Bruderschaft aufnehmen lassen will, soll vorher aufrichtig beichten und zur hl. Kommunion gehen.
2. Die Mitglieder sollen sich täglich an den eigenen Tod erinnern, und besonders vor dem Schlafengehen eine gute
Reue erwecken. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Bruderschaftsgebet.
3. Wöchentlich am Freitag sollen sie sich dankbar der Todesangst Christi erinnern, wenn möglich, die hl. Messe
besuchen und das Bruderschaftsgebet, dazu ein "Vater unser", "Gegrüßest seist du Maria", "Glaube an Gott" und "Herr,
gib ihnen die ewige Ruhe" usw. für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft beten.
4. Jährlich am Hauptfest, welches am Judica-Sonntag begangen wird, sollen alle Mitglieder daran teilnehmen, die hl. Sakramente der Buße und der Eucharistie empfangen und ein freiwilliges Opfer spenden, das zum Nutzen und zur Förderung der Bruderschaft verwendet werden soll.
5. Die Mitglieder sollten bedacht sein, wenn sich in ihrem Leben eine gefährliche Krankheit einstellt, die hl. Sakramente der Buße und Eucharistie sowie die hl. Krankensalbung noch rechtzeitig, d.h. bei vollem Bewusstsein zu empfangen und sich so auf einen guten Tod vorbereiten. Auch ihre zeitliche Angelegenheiten (z.B. Testament) mögen sie in Ordnung bringen.
6. Wenn ein Mitglied der Bruderschaft stirbt, soll dies dem Seelsorger gemeldet werden, damit der Name des Verstorbenen bekannt gegeben und für sein Seelenheil gebetet wird.
7. Alle Mitglieder sollen dafür Sorge tragen, dass in ihrem Hause oder in ihrer Nachbarschaft keiner ohne den Empfang der hl. Sakramente dahinsterbe.
8. Alle Mitglieder mögen sich darum bemühen, ein christliches Leben zu führen, die Sünde zu bekämpfen, die Gelegenheit zur Sünde meiden, um sich dadurch die Gnade eines guten Todes bei Gott zu erwerben.
Das Bruderschaftsgebet
Gebete der Gut-Tod-Bruderschaft von Neunstetten
zu beten an jedem Freitag
Bruderschaftsgebet:
Herr Jesus, du wahrer Gott und wahrer Mensch.
An dich glaube ich, auf dich hoffe ich und dich
liebe ich. Du hast um uns zu erlösen und selig
zu machen, so viel Schmach und Unbilden, so
viel Schmerz und Pein auf dich genommen und
den bitteren Tod am Kreuz erlitten. Aus Liebe
zu dir bereue ich alle meine Sünden. Durch
deine Hl. Wunden, dein kostbares Blut, dein
geöffnetes Herz und durch die Fürbitte deiner
jungfräulichen Mutter Maria bitte ich dich:
Verzeihe mir und allen Mitgliedern unserer
Bruderschaft die Sünden und verleihe uns die
Gnade eines guten Todes, damit wir einst im
Himmel deine unendliche Barmherzigkeit ewig
loben und preisen dürfen. A m e n
Vater unser ...
Gegrüßest seist du, Maria ...
Ich glaube an Gott ...
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige
Licht leuchte ihnen. Herr, lass sie ruhen in
Frieden. A m e n